Damenorden der Session 2015/2016

Im Kölner Karneval wird in jeder Session das Leben und der Alltag auf den Kopf gestellt. Es werden Grenzen aufgehoben, gesellschaftliche Unterschiede verschwimmen. Der Maler wird zum Geheimagenten, der Vorstandschef zum Kehr-Männchen. In der Vorstandsetage wird gefeiert, Fremde zu "Fründe". Das neue Sessionsmotto "Mer stelle alles op der Kopp" soll dazu einladen, sich selbst und seinen Alltag in Frage zu stellen, so die Organisatoren. "Einfach mal einen anderen Weg zur Arbeit gehen, sich mit anderen Menschen verabreden, die man gar nicht so gut kennt, mal Dinge tun, die vielleicht ein bisschen verrückt sind oder gar den Mut entwickeln, etwas ganz neues anzufangen", heißt es auf der Webseite des Festkomitee des Kölner Karnevals von 1823 e.V..

Auch wir Paragraphenreiter stellen mit dem diesjährigen Damenorden alles op der Kopp ! Anstatt das traditionelle Logo der KKG Paragraphenreiter e.V. - stattliches weißes Pferd mit §§-Symbol und karnevalistischen Reiter in Landesfarben - dazustellen, wurde dieses Mal ein Seepferdchen mit einer freudeversprühenden „Marie“ verwendet.

 

Hippocampus kommt aus dem Griechischen, bedeutet Pferderaupe und beschreibt damit sehr treffend die Gestalt der possierlichen Seepferdchen. In der griechischen Mythologie waren Seepferdchen die Nachfahren der Rösser, die Poseidons Wagen gezogen haben. Sie gehören zu den schuppenlosen Knochenfischen. Seepferdchen können nur in strömungsarmen Gewässern leben. So findet man sie u.a. im Mittelmeer, im Schwarzen Meer, im Pazifik, in Australien und jetzt auch im Kölner Karneval. Um sich fortzubewegen schlagen sie aufrecht die kleine Rückenflosse und die Brustflossen wellenförmig hin und her, dabei sind sie in der Lage rückwärts, vorwärts, nach oben, nach unten und auch seitwärts zu schwimmen, ohne dabei ihre Körperhaltung zu ändern. Ein Seepferdchen wird etwa ein bis vier Jahre alt und kann, wie auch ein Chamäleon, seine Augen unabhängig voneinander bewegen. Da sie sich nicht sehr schnell bewegen können, hat die Natur ihnen eine weitere Besonderheit mitgegeben. Sie sind Meister der Tarnung. Innerhalb weniger Minuten passen sie sich ihrer Umwelt farblich an, so können Feinde sie nicht so leicht entdecken. Zusätzlich schützt sie ein Knochenpanzer. Die männlichen Tiere haben einen Brutbeutel am Bauch. Weibliche Tiere sind meist farbenfroher, was aber auch zur Folge hat, dass sie von Feinden eher entdeckt und somit gefressen werden. Aber auch dafür hat sich Mutter Natur einen Trick ausgedacht, es werden bei jeder Geburt viel mehr Weibchen als Männchen geboren. Seepferdchen sind sehr liebesbedürftige treue Tiere, sie halten ihren Partner lebenslang die Treue. Stirbt der Partner, trauern sie tage- oder auch wochenlang und suchen sich anschließend einen neuen Partner.

Die Marie bzw. das Tanzmariechen ist eine auf die früheren Marketenderinnen zurückgehende traditionelle Figur im Karneval und kam zunächst nur im Rheinland vor. Die typische Kleidung ist oft an Uniformen aus dem 18. Jahrhundert angelehnt: Dreispitz, Perücke mit geflochtenen Zöpfen, Stiefel, Uniform mit Jacke und Hose. Ein kurzes Kleid mit weitem, teils auch plissiertem Rockteil ersetzte später die Hose. Dieses wirkt unter der Jacke wie ein separater Rock, der jedoch nicht verrutschen kann. Zum selbigen Zweck besteht die teils sichtbare Unterbekleidung aus einer dicken Glanzstrumpfhose im dunklen Hautton mit weißem Leotard darüber. Tanzmariechen findet man heute in nahezu jedem Karnevals-, Faschings- und Fastnachtsverein. Sie treten einzeln, paarweise mit Tanzoffizieren oder zu mehreren in Tanzgarden auf, oft zu Marsch- oder Polkamusik, mittlerweile auch zu modernerer, an traditionelle Musik angelehnter Musik.

Frau Gerdemie Basseng, geborene Pütz, war das bekannteste Kölner Tanzmariechen (u.a. bei den Kölner Altstädtern) und führte als Erste Hebefiguren ein. Mittlerweile aber sind akrobatische Elemente bei den „Profis“ auch im Gardetanz üblich. Der Damenorden 2016 ist massiv, Grund vergoldet, farbig gestaltet und mit mehr als 35 Similisteinen crystal und einem jet–schwarzen Stein gestaltet. Die Rückseite ist mit einer Sicherheitsnadel versehen.

Gestaltung: Schilder-Express-Kappes OHG, Köln
Idee: Axel Koch (Literat & Schatzmeister)

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