Unser Fastelovend – himmlisch jeck - Session 2008/2009

 

Wir haben auch für die kommende Session das Motto des Kölner Rosenmontagszugs zum Thema unseres Sessionsordens gemacht.

Unser Fastelovend – himmlisch jeck
Ideengeber und Vorlage für unseren Sessionsorden waren die im mittelalterlichen Europa vom 12. Jahrhundert bis zum Ende des 16. Jahrhunderts veranstalteten Eselsmessen (Fête des Fous), die in den Kirchen und Klöstern - zuerst Anfang Januar, am Epiphaniastag, dann in der Fastnacht – gefeiert wurden. Einmal im Jahr durften die strengen Regeln des klösterlichen und kirchlichen Lebens ungestraft gebrochen, ja sogar verhöhnt werden. Alle Beteiligten trugen Tierkostüme, ein „Narrenbischof“ hielt die Messe, statt Messgesang erklangen Tierlaute und zweideutige Lieder in der Kirche. Für die niederen Ränge des Klerus war die Eselsmesse eine Möglichkeit, einmal im Jahr ein Ventil für die ansonsten strengen Regeln des klösterlichen oder kirchlichen Alltagslebens zu finden. So tauschten die unteren Kleriker Rang und Privilegien mit den höheren Geistlichen. Hohe Würdenträger waren ihrer Macht für einen Tag beraubt und sahen dem Treiben mit gemischten Gefühlen zu; vorübergehende Versuche, die Festivitäten in geregeltere Bahnen zu leiten, waren wenig erfolgreich.

Die Einwohner der Städte wurden durch die Prozessionen am Fest beteiligt. Hinweise auf die Eselsmesse finden sich schon im 9. Jahrhundert in Frankreich; Victor Hugo beschrieb in seinem Roman „Der Glöckner von Notre Dame“ eine Fête des Fous. Ursprünglich war das Eselsfest zur Erinnerung an die Flucht der Jungfrau Maria nach Ägypten entstanden: ein junges Mädchen wurde in der Rolle der Jungfrau Maria mit einem Kleinkind auf einen Esel gesetzt und zeremoniell durch den Ort zur Kirche geführt, wo eine Messe abgehalten wurde. Wir haben diesen mittelalterlichen Brauch in den Mittelpunkt unseres Sessionsordens gestellt und den Ort der Handlung in die Kölner Altstadt verlegt. Im Hintergrund ist die romanische Kirche Groß St. Martin zu erkennen. Das von Erzbischof Bruno in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts begründete, machtvolle Benediktinerstift war - in schroffem Gegensatz zu den Baugewohnheiten des Ordens - von Anfang an Mittelpunkt eines volkreichen Quartiers, das an die Stelle des römischen Hafens mit seinen Nutzbauten trat. Nach einem großen Stadtbrand im Jahre 1150 entstand sukzessive die staufische Basilika mit ihrem großartigen Vierungsturm. Die Stiftskirche ist auch Namensgeberin des Martinviertels in jenem Teil der Altstadt, der im Mittelalter als Rheinvorstadt die Lebens- und Wirkungsstätte der Kaufleute war, die sich auch am Bau der Kirche beteiligten.

Ausführung: Firma Schilder-Express Ewald Kappes nach einer Idee von Dieter Mummert

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.