Rückblick auf die ...

Milljöhsitzung 2020

Wie bereits im letzten Jahr begrüßte Sitzungsleiter Michael Gerold (Präsident & Literat der Nippeser Bürgerwehr von 1903 e.V., Kölner Prinz 2018) am 7. Februar 2020 das närrische Volk im voll besetzten Congress-Saal der Koelnmesse zur Milljöhsitzung der Kölner Karnevalsgesellschaft Paragraphenreiter e.V. Für die musikalische Begleitung sorgte das Orchester Ted Borgh.

Neben unserem Sitzungsleiter bestand in diesem Jahr der Elferrat aus Jens Andersen (langjähriger Literat der Kölner Narren-Zunft von 1880 e.V.), Bernd Darius (Bürgergarde "blau-gold" von 1904 e.V, Senatspräsident a.D. & ehemaliger Literat der Lyskircher Junge e. V. von 1930), Klaus Rück (langjähriger Literat der Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V.), Ewald Kappes (Präsident & Literat der Lyskircher Junge, Kölner Bauer 1996, langjähriges Vorstandsmitglied bzw. ehemaliger Literat der Kölner Funken Artillerie blau weiß von 1870 e.V.), Roland Lautenschläger (Literat der KG Kölsche Grielächer vun 1927 e.V.), Stefan Knepper (Literat der Kölner Narren-Zunft von 1880 e.V.; Kölner Jungfrau „Stefanie“ 2017), Thorsten Stommel (langjähriger Literat der Lyskircher Junge; Senator der Nippeser Bürgerwehr), Martin Zylka (Literat der Altstädter Köln 1922 e.V.), Janina Zylka und Horst Müller (Senator der Bürgergarde „blau-gold“ von 1904 e.V.).

Den Auftakt zur diesjährigen Sitzung bildete der Einmarsch des Garde Korps Blau-Weiß-Zündorf von 1928 e.V. unter der Leitung seines Präsidenten Werner Brommund, der neben den Paragraphenreitern auch dieser Gesellschaft vorsteht. Unter dem Kommando von Christoph Schmidt startete das Tanzpaar mit Regimentstochter Katharina Pfolk und Tanzoffizier Maximilian Masgai zum ersten Mariechentanz. Mit der zweiten Nummer zu den Klängen von „Bella Ciao“ sagte das Korps einen herzlichen Dank und verabschiedete sich von Katharina als aktives Mariechen. Die Zugabe „Echte Fründe“ leitete nahtlos zum nächsten Programmpunkt über.

Die Höhner betraten die Bühne und setzten die gute Stimmung mit „Jetzt geht’s los“, „Echte Fründe“, „Kölsche Pass“ und „Festpiraten“ fort. Durchatmen konnte das Publikum erst beim Song „Wir halten die Welt an“, wenn es zeitweise eingefroren wurde. Von einer Kubareise haben die Höhner mit „Anna Havanna“ Salsa-Rhythmen mitgebracht. Aber auch zu „Dat Kölsche Hätz“, „Alles was ich will“, „Hey Kölle“ und Zugaben „Schenk mir dein Herz“ und „Viva Colonia“ wurde ausgelassen getanzt.

Guido Cantz war anschließend mit knallrotem Anzug der erste Redner des Abends im Saal. Wie immer nahm er gekonnt das Zeitgeschehen humoristisch unter die Lupe: Das betraf die politisch korrekte Wahl der Kostümierung, den Klimawandel oder die Bon-Pflicht. Aber auch nette Geschichten über den Verzehr von Mettbrötchen oder alkoholfreiem Kölsch hatte Guido dieses Jahr auf Lager. Natürlich durfte auch die Politik nicht fehlen und so wurden unter anderem Donald Trump, Angela Merkel und Wladimir Putin aufs Korn genommen. Neben seinen zahlreichen Bühnenauftritten war Guido Cantz in dieser Session zusammen mit Karnevalslegende Wicky Junggeburth („Einmol Prinz zo sin“) als Kommentator des Rosenmontagszugs aus Köln im WDR-Fernsehen tätig.

Für die nächste Tanzeinlage sorgte die K.G. Sr. Tollität Luftflotte e. V. von 1926. Die Stewardessen und Stewards – so nennen sich ihre Tänzer – sind für ihre akrobatischen Einlagen weit über Kölns Bühnen hinaus bekannt. Schon mehrfach sind sie als bestes Tanzcorps mit dem Närrischen Oscar ausgezeichnet worden. Kein Wunder, dass sie als „Fliegende Gesellschaft“ bezeichnet werden. Auch in diesem Jahr begeisterten sie wieder mit Ihren Tänzen die Närrinnen und Narren im Saal. Nur Fliegen ist schöner!

Danach wurde es auf der Bühne wieder laut und bunt: Querbeat, 2001 als Schulband eines Bonner Gymnasiums gegründet rocken inzwischen nicht nur die Karnevalsveranstaltungen im Rheinland, sondern auch bundesweit die Konzertbühnen. Mit ihren Kombinationen aus Karnevalsliedern, Pop- und Sambarhythmen geht sofort in jedem Saal die Post ab. Auch dieses Mal sorgen sie mit Songs aus ihrem Repertoire wie „Guten Morgen Barbarossaplatz“, „Dä Plan“ und „Nie mehr Fastelovend“ für tolle Stimmung. Wer die Band außerhalb der Karnevalszeit sehen und hören möchte, findet zwischen Cuxhaven und München sicher den passenden Konzerttermin.

War bisher zur Sitzungsmitte eine kurze Pause, gings es in diesem Jahr mit Bernd Stelter als nächsten Solokünstler direkt weiter. Gestartet wurde mit einem Rückblick aus dem letzten Jahr, das war doch wunderbar! Als Ausblick in die Zukunft freut sich der Entertainer schon auf die Eröffnung des Flughafens in Berlin am 31. Oktober 2020. Von seinem Baubeginn vor 14 Jahren bis heute ist er damit der einzige klimaneutrale Flughafen der Welt. Mit einem Lied über blondierte Jungs bekamen auch Donald Trump und Borris Johnson ihr Fett weg. Aber auch Themen wie E-Roller und die Lieferungen von Amazon & Co wurden besungen.

Brings eroberten mit ihrem neuen Song „Sünderlein“ die Bühne und legten mit „Jeck Yeah!“ (… denn wir sind all nur Menschen) direkt nach. Ruhiger ging es mit „Sag et op Kölsch“ weiter, aber mit „Polka, Polka, Polka“ kochte die Stimmung sofort wieder und bei „Kölsche Jung“ sangen alle wieder mit. Als Zugabe folge dann noch „Liebe gewinnt“.

Als Höhepunkt der Sitzung folgte dann der Einzug des Kölner Dreigestirns, das in dieser Session vom Reiter-Korps „Jan von Werth“ gestellt wurde. Christian Krath als Prinz Christian II., Frank Breuer als Kölner Bauer Frank und Ralf Schumacher als Kölner Jungfrau Griet brachten den Saal zum Mitsingen und Schunkeln. Mit ihrer Auswahl „En unserem Veedel“, „Kaffeebud“ und „Unser Stammbaum“ hatte das Trio auch eine gute Auswahl getroffen. Abgeschlossen wurde der Auftritt zu den Dudelsackklängen von „Du bes die Stadt“ der Bläck Fööss.

Volker Weininger als angetrunkener Sitzungspräsident der KG radendolle Sprittköppe von 1493 e.V. Köln Gummersbach stellte dann wieder die Lachmuskeln des Publikums auf die Probe. So wurde kürzlich sein Frisör wegen des Verkaufs und Alkohol und Zigaretten verhaftet. Er war jahrelang sein Kunde und wusste überhaupt nicht, dass er auch Haare geschnitten hat. Auch die genderneutrale Erziehung seiner Hippienachbarn, bei der die Kinder nachher weder kochen noch einen Wasserhahn reparieren können, amüsiert ihn immer wieder. Schließlich ist er auch bei einem Kneipenbesuch in die „Rucola-Falle“ geraten, als er einen Rucola-Smoothie serviert bekam, aber eigentlich „Rum-Cola“ bestellen wollte. Zwischendurch wurde ihm das ein oder andere Kölsch gereicht. Und immer, wenn ein Bier vor ihm steht hört er zwei Stimmen - die eine sagt: „Trink et!“ und die andere sagt: „Hast Du nicht gehört? Trink es!“ Als Zugabe folgte noch ein kleiner Bericht zum Ausflug seines Elferrates.

Den letzten Programmpunkt der diesjährigen Sitzung machte die Micky Brühl Band. Zu den Songs „Ein Hoch Auf Die Liebe“, „Zo Fooss noh Kölle jonn“, „Schön ist das Leben“ oder ihrem neuen Hit „Ich will mein Herz an Dich verschenken“ tanzten alle noch einmal kräftig mit.

Im Foyer sorgten „Die Zwei“ wieder für die musikalische Begleitung zum abschließenden Kölsch, bevor die Närrinnen und Narren wieder den Heimweg antraten.

Verfasser: Thorsten Moritz

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